Das Projekt „Jung & Alt“

Begegnungen zwischen Schülerinnen des ASG & Bewohnern des Seniorenzentrums St. Vinzenz (16.07.24-18.07.24)

In der diesjährigen „Bunten Woche“ des ASG wurden fast 60 verschiedene Projektthemen angeboten. Darunter war auch ein soziales Projekt – und das war wirklich einzigartig! Viele konkrete Erwartungen hatten die 15 Schülerinnen nicht. Sie freuten sich nach eigener Aussage eigentlich nur auf den gemeinsamen Austausch mit ihren älteren Nachbarn aus dem „St. Vinzenz Altersheim“. Jedoch – so berichteten sie in der gemeinsamen Reflexion nach Abschluss des Projekts- wurden diese Erwartungen an den drei Projekttagen deutlich übertroffen!

Täglich um 9:30 Uhr gingen die Schülerinnen in Begleitung der beiden Verantwortlichen seitens des ASG – Schulsozialarbeiterin Frau Jenner und dem Lehrer Herr Schleckmann – gemeinsam zum Seniorenheim nebenan. Dort wurde die Schülergruppe jedes Mal neu freudig von den Seniorinnen und Senioren empfangen. Bis zum Ende des Tages, gegen 12 Uhr, konnten die Schülerinnen anschließend neue und bereichernde Eindrücke und Erfahrungen sammeln. 

 

Am ersten Projekttag trafen sich die Schülerinnen zunächst ohne die Senioren in einem Klassenzimmer des ASG, um sich besser kennenzulernen. Zu Beginn wurden vor allem Fragen zum Ablauf und Inhalt des Projekts gesammelt und besprochen – u.a. das Thema Alter(n) in unserer Gesellschaft. Danach konnte die Schülergruppe „endlich“ in das Seniorenheim gehen. Dort angekommen wurden die Schülerinnen im Speisesaal des Seniorenheims mit einem Brezelfrühstück empfangen und nach und nach stießen auch Seniorinnen und Seniorinnen dazu. Auch sie wurden in das Projekt eingeführt und hatten die Möglichkeit, Tag für Tag zu entscheiden, ob sie bei dem jeweiligen Programm mitmachen wollten.

Für den ersten Projekttag waren sportliche Aktivitäten – genauer eine kleine Olympiade - geplant. Aufgrund der kurz bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Paris sollte eine abgewandelte Version unter dem Motto „Dabei sein ist alles“ stattfinden. Die erstaunlich sportlichen Senioren traten in den Disziplinen Ringe werfen, Slalom laufen, Kegeln, Torwandschießen, Kirschkernkissen werfen, Vier gewinnt und Luftballon werfen an.
Sie freuten sich ganz offenkundig sehr über die Abwechslung und unterhielten sich eifrig mit den Schülerinnen des ASG. Nach dem Wettbewerb erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde für ihre hervorragenden Leistungen. So endete der Eröffnungstag des Projekts mit der feierlichen und fröhlichen Siegerehrung, die von dem Heimleiter, Herrn Ehman durchgeführt wurde.

Am Folgetag stand eine Exkursion zum Zweiradmuseum Neckarsulm an. Erneut traf man sich im Seniorenheim, damit die Schülerinnen die Heimbewohner dort treffen und einen kurzen Austausch haben konnten. Anschließend machten die Schülerinnen sich zusammen mit den teilnehmenden Heimbewohnern, einigen unterstützenden Pflegekräften und sogar mit mehreren Mitgliedern der Heimleitung auf den Weg zum Zweiradmuseum. Den Senioren war es auch an diesem Tag sichtlich abzuspüren, dass sie sich auf den gemeinsamen Ausflug sehr freuten.

Auf dem Fußweg zum Zweiradmuseum schoben die Schülerinnen und einzelne Mitarbeiter von St. Vinzenz, um Ihnen die geplante Führung zu ermöglichen. Auch die Senioren, die normalerweise mit dem Rollator laufen können, saßen im Rollstuhl, da sie die lange Strecke nicht zu Fuß bewältigen konnten.

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Am Zweiradmuseum angekommen, wurden die Ausflügler schon bald von einem Mitarbeiter abgeholt, der zu Beginn eine kurze Einführung in das Thema „Die Produktion von NSU Fahrzeugen“ gab. Danach begab man sich in den Gewölbekeller des Museums. Dort führte der Experte des Zweiradmuseums anhand von vielen alten Fahrzeugen aus,  wie es zu der spannenden Entwicklung von der Strickmaschine zu einem komplexen Auto kam. Die anwesenden Senioren konnten sich gut in diese Zeit zurückversetzten und dadurch an viele Dinge erinnern. Deswegen konnten sie die Führung mit großem Interesse verfolgen und während des Vortrages auch viele persönliche Erfahrungen und Begebenheiten einbringen.

Nach der Führung gab es noch eine kleine Trinkpause bei der die Ausflugsgruppe von Museumsangestellten mit Wasser und Kaffee versorgt wurde. Dieser Rahmen bot den Schülerinnen und Heimbewohnern eine weitere gute Gelegenheit sich zu unterhalten.

Bald darauf machten sich alle Teilnehmer des Projekttages auch wieder auf den Rückweg zum Seniorenheim St. Vinzenz.

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Es gab sehr viele nette Gespräche und man erfuhr viel Neues über das Leben der Gesprächspartner, wie die Schülerinnen des ASG später berichteten. Alle Teilnehmerinnen amüsierten sich und tauschten sich über die vergangenen Tage miteinander aus.
Nachdem man einige Zeit ganz vergnügt mit lebhaften Unterhaltungen und köstlichem Eis verbracht hatte, machten sich alle wieder auf den Rückweg. Als letzte Station und Abschluss des Projekts sollten die Bewohner des Altenheims auch noch die Möglichkeit haben, die benachbarte Schule, das ASG Neckarsulm, ein wenig näher kennenzulernen.
Die Schülerinnen des ASG ließen es sich dabei nicht nehmen, den Seniorinnen, die sie begleiteten, den Pausenhof und auch ein Klassenzimmer des ASG zu zeigen. Auch unseren Stundenplan veranschaulichten sie den Seniorinnen an einem SMARTboard.
Während der Ausführungen und dem kurzen Austausch im Klassenraum des ASG zeigten sich die Senioren sehr beeindruckt von der neuen modernen Technologie der Schule von nebenan und waren zudem sehr interessiert am heutigen Schulalltag.

Damit endete das dreitägige kooperative Projekt zwischen dem Seniorenzentrum St. Vinzenz und der Schülergruppe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Auf beiden Seiten war man der Meinung, dass die Begegnungen und das gegenseitige Kennenlernen wertvoll waren. Einig waren sich sowohl die Teilnehmenden als auch die Organisatoren des Projekts darin, dass eine Fortsetzung und Wiederholung sehr lohnend sein würde. Wir dürfen gespannt sein.